Thema Angst: Artikel in der Fischelner Woche

Nr. 23, Juni 2018

Angst - muss nicht sein!

Angst an sich ist ein Urgefühl, das überlebenswichtig ist. Es warnt uns in Situationen, in denen wir handeln müssen, um unser Leben zu retten. Tritt sie jedoch zusammenhangslos oder im Übermaß auf, wird es unangenehm und mindert unsere Lebensqualität. Etwa 15 % der Allgemeinbevölkerung leiden einmal im Leben unter Angst in behandlungsbedürftigem Ausmaß.

 

Schön, dass es viele Ansatzpunkte gibt, sie zu überwinden!

 

Im Rahmen von Beratung und Therapie wird zunächst betrachtet, wie genau die Angst aussieht. Handelt es sich beispielsweise um eine häufige oder allgegenwärtige, eher unterschwellige Besorgnis? Oder ist sie an bestimmte Auslöser oder Situationen gebunden? Treten (auch) Panikattacken auf? Dies zu ermitteln, gibt Aufschluss, was unternommen werden kann.

 

Zunächst ist ein Blick auf die äußere Lebenssituation hilfreich: Ist der Alltag zu voll gepackt? Besteht eine Belastungssituation auf physischer Ebene? Gibt es genug Ausgleich zu körperlichen und geistigen Anstrengungen?

 

Dann ist die emotionale Situation von Bedeutung: Wie ist insgesamt das Gefühlserleben? Gibt es Druck von außen, im familiären oder sozialen Umfeld oder im Beruf? Wie wird mit dieser Belastung umgegangen, wie bewertet der Betroffene sie?

 

Oft ist ein Zusammenwirken verschiedener Faktoren Auslöser für Unruhe und Angsterleben. Die verschiedenen Aspekte zusammenzutragen ist eine Voraussetzung, effektiv Abhilfe zu schaffen.

 

Je nach individueller Belastungssituation können passende hilfreiche Maßnahmen ergriffen werden. Dies können ein veränderter Tagesablauf sein, mehr körperliche Auslastung, Entspannungsübungen, aber auch die kognitive Betrachtung der Thematik und ein veränderter Umgang damit. Auch Kontextualisierung der Angstthematik kann lohnend sein, also nicht nur den Betroffenen zu sehen, sondern auch das soziale im Umfeld und die Umstände zu beleuchten.

 

Schließlich: Menschen, die von Angst oder Unruhe betroffen sind, zögern, die Initiative für Veränderungen zu ergreifen, da dies wiederum Ängste und Befürchtungen auslöst. Daher ist es wichtig zu wissen, dass schon sich dem Thema zu stellen oft Erleichterung mit sich bringt! Auch sind es oft die kleinen Schritte, die positive Veränderungen bewirken und so eine Wende in Richtung Wohlbefinden bedeuten können!