Artikel in der Fischelner Woche zum Thema "Früh handeln bei psychischen Beeinträchtigungen"

Nr. 45, November 2017

Wehret den Anfängen - Psychischen Problemen rechtzeitig entgegenwirken

Depressives Erleben, Angst und Co. sind in unserer Bevölkerung weit verbreitet. Das Ausmaß reicht von leichten Symptomen, die wahrnehmbar sind, jedoch das Alltagsleben nicht maßgeblich beeinflussen, bis zu schweren Formen, die bei den Betroffenen großen Leidensdruck hervorrufen.

 

Jeder kennt gedrückte Stimmung und Antriebslosigkeit sowie Angst und Unruhe. Diese gehören zum menschlichen Befindlichkeitsspektrum genau wie alle positiven Empfindungen. Wer sich also immer mal schlecht fühlt, teilt dies mit der überwiegenden Mehrheit der Menschheit, und es ist nichts Krankes oder Behandlungsbedürftiges daran.

 

Es ist nun schwierig zu sagen, wo „normales“ Erleben aufhört und wo der Bereich der psychischen Störungen beginnt. Selbstverständlich gibt es Klassifikationssysteme, mit denen wir Fachleute arbeiten und die eine Definition, Ein- und Unterteilungen psychischer Erkrankungen ermöglichen. Dies ist wichtig für den wissenschaftlichen Austausch und auch für Abrechnungsfragen im Gesundheitswesen.

 

Für Betroffene aber ist erst einmal wichtig, wie sie sich fühlen, wie belastet sie sind und wie sich dies über die Zeit entwickelt. Sollten Sie bei sich oder auch bei einer Person im Umfeld beobachten, dass Gefühlswelt oder Verhalten über einen längeren Zeitraum beeinträchtigt sind und vielleicht gar eine Negativentwicklung auftritt, ist es unbedingt angeraten zu handeln!

 

Ein Grund dafür ist zum einen die Möglichkeit der Chronifizierung. Dazu neigen verschiedene Erscheinungsformen im Bereich der psychischen Erkrankungen. Je zeitiger Sie also aktiv werden, desto besser kann man einer Verfestigung entgegenwirken.

 

Zum Anderen ist frühes Handeln vor dem Hintergrund des Voranschreitens der Problematik und der Symptomentwicklung von Vorteil: Je früher Sie loslegen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass mit wenigen therapeutischen Sitzungen das Wohlbefinden wieder hergestellt werden kann. Möglicherweise kann so auch eine medikamentöse oder stationäre Behandlung abgewendet werden.

 

Scheuen Sie sich also nicht, frühzeitig professionelle Unterstützung zu suchen! Verschiedenste wirkungsvolle Handlungsansätze stehen zur Verfügung, um Ihr Wohlbefinden wieder herzustellen. Wenden Sie sich vertrauensvoll an einen Arzt, Heilpraktiker oder Therapeuten, und informieren Sie sich: Sie können dabei nur gewinnen!